Sonntag, 23. Juni 2013

Endlich!!! Die Sonne ist da und mit ihr all diese herrlichen Besonderheiten des Sommers..
Der Duft von frisch gemähtem Gras, eine leichte Brise auf der sonnenwarmen Haut, klimpernde Eiswürfel in bunten Gläsern, der längste Tag im Jahr, schwingende Kleider, Kindheitserinnerungen an aufblasbare Schwimmbecken voll eiskaltem Wasser und Sommerferien bei Oma..

Für mich gehören dazu eindeutig originale Pfälzer Dampfnudeln mit Weinsoße, ein traditionelles Gericht aus der Heimat meines Opas, das seit je her in unserer Familie Bestand gehalten hat..



Bestimmt haben Oma&Opa von diesen leckeren Hefeklößen im Sommer 1957, als sie sich kennen und lieben lernten, nicht genug bekommen..



Und hier das Rezept für euch, ganz authentisch von Generation zu Generation weiter gegeben:
(für ca. 12 Stück)

für den Hefeteig:
 500g Mehl                  2 Eier
1 Tüte Trockenhefe      Vanillezucker od. -aroma nach Belieben
50g Zucker                  250ml lauwarme Milch
50g Butter

Für den Vorteig das Mehl in eine Schüssel geben und eine kleine Mulde in der Mitte formen, darin den Zucker und die Hefe einstreuen. Die Milch erwärmen, bis sie lauwarm ist - sie darf nicht kochen, das zerstört die Hefebakterien und der Teig geht dann nicht auf.
Jetzt die warme Milch zum Zucker-Hefe-Gemisch geben und leicht verrühren. Den Vorteig etwa 10 Minuten stehen lassen, bis die Hefe Blasen wirft.
Jetzt können alle weiteren Zutaten untergerührt und mit den Knethaken des Rührgerähtes, der Küchenmaschine oder per Hand zu einem glatten Hefeteig geknetet werden. Abgedeckt für ca. 40 Minuten und ruhen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

Nun auf einer bemehlten Arbeitsfläche zwölf Klöße formen (etwa jeweils eine handvoll Teig) und leicht auf die Unterlage drücken, so dass ein "Boden" entsteht, nochmals 30 Minuten gehen lassen.

Jetzt benötigt ihr eine Pfanne mit Deckel - ganz wichtig! Außerdem ein Gemisch aus einem viertel Liter Wasser, Salz und Zucker (jeweils etwa einenTeelöffel voll) vorbereiten und in Reichweite stellen.
In die heiße Pfanne etwas Öl oder Butter geben, nun immer 3-4 Klöße in die Pfanne setzen und sofort etwas von dem Wasser-Zucker-Salz-Gemisch hinzugeben (der Pfannenboden sollte etwas mehr als bedeckt sein) und den Deckel auf die Pfanne setzen. Das ganze aufkochen und für circa 15-20 Minuten köcheln lassen, bis das Wasser verdampft ist und es in der Pfanne krachelt und knackt. Jetzt bekommt der Boden der Dampfnudeln eine leckere, brauner Kruste - einmalig!
AUF GAR KEINEN FALL DEN DECKEL HEBEN! Sonst fallen die herrlichen Dampfnudeln in sich zusammen und werden pappig.
Den Vorgang wiederholen, bis alle Dampfnudeln fertig gegart sind. Sie schmecken übrigens auch kalt einfach himmlisch..



 Es wäre kein echtes Pfälzer Rezept, gäbe es dazu nicht irgendetwas mit Wein..

Hier also noch das Geheim-Rezept für einen göttlichen Weißweinschaum, perfekt zur Dampfnudel:

0,5l Weißwein, halbtrocken
4 Eier
1-2 EL Speisestärke
140g Zucker

Am Besten eignet sich ein Rießling oder Müller-Thurgau, aber es geht jeder halbtrockene Weißwein, den ihr mögt. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und über dem Wasserbad erhitzen und dabei mit einem Schneebesen schlagen, bis sich das Volumen verdoppelt, der Zucker sich löst und die Creme etwas eindickt..
Die Masse darf nicht kochen, sonst gerinnt das Ei. Wer es noch flüssiger oder dicker mag, einfach die Flüssigkeitsmenge anpassen.
Ganz wichtig, damit es auch wirklich ein Schaum wird: schlagen, schlagen, schlagen ...

Und jetzt unterm Sonnenschirm mit der ganzen Familie genießen und Geschichten von früher hören!

Ps: Für Kinder eignet sich auch einfach ein Vanillepudding zur Dampfnudel - hmmm..

Liebe Oma, vielen tausend Dank für Alles, was du mir weitergibst und die tollen Geschichten, Fotos, Kleinigkeiten und Rezepte unserer Familie, die ich durch dich entdecken darf!! Bitte erzähl mir noch ganz viel mehr! Ich hab dich lieb, dein Enkelchen Anja




1 Kommentar:

  1. Liebe Anja
    vor vielen, vielen Jahren konnte auch ich diese leckeren Dampfnudeln von Deiner Oma genießen :-D Ich erinnere mich noch genau - hmmm
    Viele liebe Grüße hiermit an sie und natürlich auch an Deinen Opa, der Euch ja zu dieser Leckerei verholfen hat. Es ist schön zu lesen wie Du Deine Familie liebst und welche Leidenschaft Du am Backen zeigst. Ich kann nur wieder schreiben- Du hast Sonne im Herzen (-: Ich freue mich weitere schöne Sachen von Dir zu lesen und natürlich selber zu probieren LG Diana

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